Shalompreis 2016 verliehen
Der Menschenrechtspreis des AK Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wurde am 18. Juni 2016 an Robi Damelin und Mazen Faraj verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 24.500€ kam dem Versöhnungsprojekt The Parents Circle Families Forum (PCFF) zugute.

Der 1995 gegründete PCFF besteht aus mehr als 600 israelischen und palästinensischen Familien, die alle einen unmittelbaren Familienangehörigen durch den Konflikt verloren haben. Robi Damelin und Mazen Faraj betonten in ihren Dankesreden, dass sie keine Alternative zur Versöhnung sähen. Die Vision aller im Parents Circle zusammengeschlossenen Menschen sei ein Versöhnungsprozess. Dieser sei wesentlicher Bestandteil einer zukünftigen Friedensvereinbarung. Robi Damelin sieht Versöhnung als einzigen Weg: „Als Mitglieder der Armee zu mir kamen, um mir zu sagen, dass mein Sohn David von einem palästinensischen Heckenschützen getötet wurde, war einer der ersten Sätze, die ich sagte: Ich möchte nicht, dass in seinem Namen Rache genommen wird.“
Mazen Faraj, dessen Vater von einem Angehörigen der israelischen Armee getötet wurde, erklärte, dass er nur zwei Wege gesehen habe: den der Verzweiflung und des Hasses oder den der Verständigung und Versöhnung. Seit er im Parents Circle aktiv sei, erkenne er in den Israelis nicht mehr Gegner, sondern Menschen, denen durch den Verlust eines nahen Menschen großes Leid widerfuhr. „In den Augen einer palästinensischen Mutter, die ihren Sohn durch die israelische Armee verlor, sah ich die Tränen, die die gleiche Farbe hatten wie meine, als ich meinen Sohn verlor. Seit dieser Zeit reisen wir gemeinsam und sprechen vor vielen Menschen über die Notwendigkeit der Versöhnung als Voraussetzung für dauerhaften Frieden in Israel und Palästina.“, so Robi Damelin.
Mehr über das Projekt erfahren sie hier.