Preisverleihung 2017

Shalompreis an Father Shay Cullen und
das Projekt PREDA verliehen

Am Samstagabend, 6. Mai 2017, erhielt Father Shay Cullen aus den Philippinen den Shalompreis 2017 in Eichstätt. Er setzt sich seit 1969 für die Menschenrechte auf den Philippinen ein.

Der aus Irland stammende Priester Cullen und das Projekt PREDA engagieren sich gegen den sexuellen Missbrauch und die Misshandlung von Kindern und Frauen. Hunderte Kinder haben die PREDA-Mitarbeiter aus den Gefängnissen befreit. Häufig inhaftieren lokale Polizisten Straßenkinder oder Kinder, die wegen Missbrauchs durch Angehörige von zuhause flohen. Traumatisierte und misshandelte junge Frauen und Mädchen erhalten psychologische Unterstützung. Sie können einen Schulabschluss machen und werden mit ihren Familien wieder in Kontakt gebracht. PREDA geht auch gegen die eigentliche Ursache des menschenunwürdigen Lebens vor, die Armut. Die Familien erhalten ein Einkommen durch ökologisch angebaute Mangos. Über den fairen Handel in Deutschland, Österreich und Großbritannien erzielen sie mit getrockneten Mangos Preise, die ein Leben in Würde ermöglichen.

Shay Cullen wird wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte immer wieder mit dem Tode bedroht. Sexualstraftäter, die er vor Gericht brachte, versuchen ihn und die Mitarbeiter von PREDA zu verleumden. Cullen wurde bereits zweimal von Abgeordneten aus Kanada, Deutschland und Großbritannien für den Friedensnobelpreis nominiert. Er schreibt für die Manila Times und in zahlreichen Blogs. 1998 drehte die ARD einen Tatort, zu dessen Entstehung Cullen durch seine Beratung und Schilderung der Verhältnisse maßgeblich beitrug. Seit dieser Zeit besteht der Tatort-Verein ‚Straßen der Welt’. Ulrike Thönniges vom Tatort-Verein hielt die Laudatio und unterstrich den Mut und die Tatkraft Cullens. Sie hob die hervorragende Arbeit und Transparenz von PREDA hervor.

Monsignore Wolfgang Huber, Präsident des katholischen Hilfswerks missio / München, das PREDA seit Jahren unterstützt, machte deutlich, dass die Kirche an der Seite der Schwächsten stehe müsse und dies auch tue. Für das Bistum Eichstätt sprach der Leiter des Referats Weltkirche, Domkapitular Prälat Dr. Christoph Kühn, als Vertreterin von Universitätspräsidentin Prof. Gabriele Gien sprach die Vorsitzende des Hochschulrates, Barbara Loos, ein Grußwort. Ebenso wie der Schirmherr der Aktion, Oberbürgermeister Andreas Steppberger, betonten sie die Bedeutung dieses Menschenrechtspreises und den Mut Shay Cullens.

Der Preisträger rief dazu auf, nicht die Augen zu verschließen. Er wies darauf hin, dass unter dem Regime von Präsident Rodrigo Duterte seit vergangenem Jahr bereits 8000 Menschen durch Todesschwadronen und Polizisten ermordet wurden. Ohne Gerichtsurteil fielen sie dem sogenannten ‚Kampf gegen Drogen’, den Duterte ausrief, zum Opfer.

Der Shalompreis ist einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise in Deutschland. In den vergangenen Jahren war er immer mit über 20.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird ausschließlich aus Spenden zusammengetragen. Neben dem Referat Weltkirche des Bistums Eichstätt, der Oswald-Stiftung und dem Rotary Club Eichstätt kommen alle Spenden von Privatpersonen. Mitglieder des Arbeitskreises sind Studierende und Eichstätter Bürgerinnen. Die Arbeit erfolgt rein ehrenamtlich. Der Shalompreis wird seit 1981 verliehen. (Text: Ulrike Schurr-Schöpfel)


Father Shay Cullen zu Gast in Eichstätt

Am 6. Mai 2017  hat Father Shay Cullen den Shalompreis entgegengenommen. Mit dem Abschlussgottesdienst im Salesianum haben vier Tage mit unserem Preisträger ein Ende genommen. Wir bedanken uns für die tolle Zeit.

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Father Shay Cullen mit dem AK Shalom und dem Hochschulpfarrer Pater Weig
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Father Shay Cullen, Margarete Müller und Beatrice Graupner