Shalompreis 2018: 25.000 Euro an das Syrian Center for Media and Freedom of Expression überwiesen

Die Shalomaktion 2018 fand ihren Abschluss Ende Oktober. Der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden teilt mit, dass 25.000 Euro an das Syrian Center for Media and Freedom of Expression (SCM) überwiesen werden konnten.
Yara Bader, die den Shalompreis für das SCM am 23. Juni 2018 in Eichstätt entgegennahm, teilte mit, dass sie und ihr Mann -Mazen Darwish hat das Netzwerk für Meinungsfreiheit 2004 gegründet, saß dreieinhalb Jahre in Folterhaft in Damaskus- den Preis für die Transformationsarbeit der syrischen Gesellschaft und den Einsatz für Rechtsprechung auf internationaler Ebene spenden werden.
Yara Bader und Mazen Darwish konnten 2015 aus Syrien fliehen und leben seitdem in Berlin im Exil. Von dort aus führen sie und weitere geflohenen Journalisten die Arbeit des SCM fort.

Das Foto mit den Mitgliedern des SCM und der Friedenstaube wurde in Paris aufgenommen. Mazen Darwish und einige der syrischen Journalisten arbeiten derzeit in Paris, um auch in Frankreich eine Anklage gegen hochrangige Offiziere des Assad-Regimes, die für Folter und Ermordung vieler Tausend Menschen in Syrien verantwortlich sind, erheben zu können.
In Deutschland erließ Generalbundesanwalt Frank im Juni einen internationalen Haftbefehl gegen einen General des Luftwaffengeheimdienstes. Im Rahmen des Weltrechtsstaatsprinzips ist dies möglich.

Ende Juli erreichte das Syrian Center for Media and Freedom of Expression eine schlimme Nachricht. Zehn assoziierte Mitglieder, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die in syrischen Gefängnissen seit 2011 verschwanden, wurden vom Regime nun für tot erklärt.
Yara Bader und Mazen Darwish, zeigten sich bestürzt über die nun zur Gewissheit gewordene Nachricht, dass sie ihre Mitstreiter und engen Freunde verloren. Viele starben wohl unter grausamer Folter.

Abdul Ghany, der Leiter des Syrischen Netzwerkes für Menschenrechte, erklärte, dass geschätzte 80.000 Menschen in Syrien seit 2011 willkürlich verhaftet, ohne Anklage festgehalten und in Folterkellern des Regimes verschwanden.
Die Angehörigen wurden bewusst in der Schwebe gelassen und verbrachten Jahre, unter Aufwendung all ihres Geldes, um zu erfahren, wo ihre Angehörigen festgehalten wurden oder ob sie überhaupt noch lebten.
In den letzten Tagen erzählen Angehörige, dass die Behörden stillschweigend die zivilen Register aktualisiert hätten und Häftlinge als „Verstorbene/r“ kennzeichnen. Todesfälle werden auf das Jahr 2013 zurückdatiert.
Die Familien können ihre Toten nicht bestatten, sie blieben in den Händen des Regimes. Selbst öffentlich gezeigte Trauer ist lebensgefährlich.
Wie Mazen Darwish erklärte, fühlt sich das Regime nun sicher genug an der Macht, um den Familien zu sagen, dass ihre Angehörigen tot sind.

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